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Die Orgel der Martin-Luther-Kirche, erbaut in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, war bis zum Umbau im Jahr 2005 - wie die meisten Orgeln - ein typisches Kind ihrer Zeit. Äußerlich erkennbar ist dies heute noch an dem sog. Freipfeifenprospekt, d.h., die Orgel hat so gut wie kein Gehäuse, die Pfeifen stehen gewissermaßen frei im Raum.

Das Gehäuse  besteht lediglich aus einem Sockel, auf dem die Pfeifen in auf- und absteigender Anordnung, dem Verlauf der Pfeifenlängen folgend, symmetrisch platziert sind. Diese Prospektgestaltung galt bis Anfang der 60er-Jahre als zeitgemäß und modern.

Die Orgel wurde im Jahre 1958 von der hessischen Orgelbauwerkstätte Förster & Nicolaus erstellt. Klanglich folgte sie dem Ideal der an norddeutschen Orgeln orientierten Orgelbewegung. Ab 2002 gab es Überlegungen die Orgelsituation in der Martin-Luther-Kirche zu überdenken.

Dabei ließen sich die Verantwortlichen von folgenden Gedanken leiten:

- Das räumlich unzweckmäßig mitten auf der Empore positionierte Rückpositiv sollte als Oberwerk umgestaltet werden.

- Die Traktur (die mechanische Verbindung von der Taste bis zum Ventil) sollte erneuert werden.

- Da die Orgel auch konzertant genutzt wird, sollte sie eine elektrische Registertraktur erhalten, ebenso div. Spielhilfen (Setzeranlage, feste Kombination, Sequenzer).

- Das klangliche Konzept sollte behutsam modifiziert werden, dabei sollten auch einige Register hinzukommen (Gambe 8‘, Flöte 8‘, Posaune 16‘).

Im Jahre 2005 konnten die Arbeiten von der Firma „Mitteldeutscher Orgelbau – A. Voigt, Bad Liebenwerda“ ausgeführt werden. Die Einweihung der Orgel fand im Advent 2005 statt.

Seitdem wird die Orgel in Gottesdienst und Konzert eifrig genutzt. Eine meisterhafte Intonation, die den alten Bestand mit den neuen bzw. veränderten Registern zu einem harmonischen Ganzen verbindet, hat ihr inzwischen den Ruf, eine der klangschönsten Orgeln in der Region zu sein, eingetragen.

Dispositon der Orgel

Hauptwerk
Principal 8'
Rohrflöte 8'
Viola da Gamba 8'
Octave 4'
Ged. Nachthorn 4'
Blockflöte 2'
Mixtur 4-6 f.
Trompete 8'

 

Oberwerk
Gedackt 8'
Flöte 8'
Principal 4'
Rohrflöte 4'
Nasat 2 2/3'
Spitzflöte 2'
Terz  1 3/5'
Larigot 1 1/3'
Oboe 8'
Krummhorn 8'

 

Pedal
Untersatz 16'
Octavbass 8'
Gedecktbass 8'
Choralbass 4'
Posaune 16'
Trompete 8'

Koppeln I/II  -  I/P  -  II/P   /  Tremulant II  /  Fons Orbis I

Setzeranlage, Sequenzer, mech. Spiel- und elektr. Registertraktur

Die Orgel wurde im Jahre 1958 von der Orgelbauwerkstätte Förster & Nicolaus (Lich/Oberhessen) erstellt und im Jahre 2005 von der Fa. A. Voigt - Mitteldeutscher Orgelbau (Bad Liebenwerda) grundlegend renoviert und erweitert.

Im Jahr 2022 wurde die Orgel um ein besonderes Register ergänzt. Eine horizontal in die Front der Orgel eingebaute Pfeifenreihe schmückt nun als besondere Attraktion den sog. Orgelprospekt.

Das kraftvoll-kernige Orgelregister Orlos entstammt dem historischen spanisch-portugiesischen Orgelbau und kann in dieser klanglichen Ausrichtung und Bauweise in unserer Region als einmalig bezeichnet werden.

Für Fachkundige: Es steht auf 16‘-Basis und ist in Bass und Diskant aufgeteilt.

Mit diesem Register wurde die breite Palette der Orgelmusik um eine besondere Klangfarbe in unserer Orgel bereichert. Obendrein bietet das neue Register Orlos auch für Orgelimprovisationen fantasieanregende Impulse.

Register OrlosOrgel mit Orlos register

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